ILE Oberes Werntal stellt die Ergebnisse des interkommunalen Denkmalkonzeptes „Werntal Dorf“ vor
Zum Erhalt ortsbildprägender und regionaltypischer Bausubstanz
Die ILE Oberes Werntal hat in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken ein Interkommunales Denkmalkonzept (IKDK) mit Modellcharakter für die gesamten 46 Dörfer im Oberen Werntal erarbeiten lassen.
Ziel des Konzeptes ist es, auf die denkmalgeschützte und dorfbildprägende Bausubstanz und deren Besonderheiten aufmerksam zu machen und diese zu erhalten, um die Identität der Gemeinden zu stärken. Dabei steht das Bewusstsein für die historische Bausubstanz im Fokus.
Nun liegen die Ergebnisse des Projektes vor, die die Möglichkeit einer Förderung für einige private Bauherren eröffnen. Damit stellt das IKDK einen weiteren Baustein der Innenentwicklung im Oberen Werntal dar.
Das Projekt IKDK
Das Projekt wurde seit Ende des Jahres 2020 vom architektur + ingenieurbüro perleth (Schweinfurt) in Kooperation mit dem Büro für Stadt- & Denkmalpflege Christiane Reichert (Bamberg) und dem Büro für Kultur in Dorf & Flur, Dr. Sabine Fechter (Fladungen) ausgearbeitet.
Der Prozess wurde von einer eigens für das Projekt eingerichteten „Steuerungsgruppe“, bestehend aus Vertretern jeder Gemeinde sowie dem Kreisheimatpfleger Guido Spahn, begleitet.
Im ersten Schritt wurde die historische Bausubstanz in Ortsbegehungen erfasst und anschließend katalogisiert (Modul 1). Darauf folgte im zweiten Schritt die Analyse der Schwächen der vorhandenen Bausubstanz, um den erforderlichen Sanierungsbedarf an den Gebäuden heraus zu kristallisieren. Abschließend wurden Ziele und ein planerisches Handlungskonzept erarbeitet (Modul 2).
Diese Konzeption beinhaltet nun 44 Vorschläge für sogenannte „Modul-3-Projekte“ zur Sanierung von Baudenkmälern. Außerdem wurden Handlungsempfehlungen zur Sanierung und Revitalisierung historischer Häuser, Nebengebäude, Scheunen, Hoftoranlagen oder Mauern formuliert.
So wird den privaten Bauherren zukünftig in einem dritten Schritt eine fachliche finanzielle Unterstützung ermöglicht, um für bestimmte Einzelfälle Sanierungs- und Nutzungskonzepte zu entwerfen.
Mögliche Förderung
Es gibt zukünftig zwei Wege für ein mögliches Unterstützungs- und Beratungsangebot, je nach Objekt: Zum einen bietet das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege im Rahmen eines sogenannten „Modul-3-Projektes“ fachliche Beratung und finanzielle Hilfe für die denkmalgeschützten Objekte an. Voruntersuchungen wie Bauforschung, Bauaufmaß oder Nutzungskonzeption können helfen, alte Bausubstanz vorab einzuschätzen. Bei einer späteren Sanierung besteht darüber hinaus die Möglichkeit eines abgestimmten Finanzierungskonzeptes.
Zum anderen können die Gemeinden beim Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken eine einfache Dorferneuerung – das „Werntal Dorf“ – für ihre einzelnen Ortsteile beantragen. Damit ermöglichen sie den betroffenen Hausbesitzern eine kostenlose Erstbauberatung durch einen Architekten sowie eine Förderung aus dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm.
Abschlussveranstaltung am 22. März 2023
Nun werden auch die Ergebnisse aus dem Modul 2 – also die Schwächenanalyse und das Handlungskonzept mit den vorgeschlagenen Maßnahmen für die gesamte Region Oberes Werntal vorgestellt.
Wir laden Sie herzlich zur Abschlussveranstaltung am 22. März 2023, um 18 Uhr in das Bürgerhaus Pfändhausen ein.
Im Oktober vergangenen Jahres informierten die Fachbüros bereits über die Erfassungsergebnisse aus dem ersten Modul. Wer diese verpasst hat, kann anhand der online veröffentlichten Karten selbst prüfen, ob sein Anwesen als ortstypisch erfasst ist und Förderung erhalten kann.
Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.oberes-werntal.de in der Rubrik „Wohnen“ / „bauen“ unter dem Stichwort Interkommunales Denkmalkonzept (IKDK).